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Heimatmacher

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Fotos aus einem Projektkurses am Photocentrum Kreuzberg. Vom 8. Februar 2024 bis zum 15. März 2024 sind die Beiträge von 12 Fotografinnen und Fotografen unter dem Titel „Heimaten“ in der Fotogalerie Friedrichshain, Helsingforser Platz 1, 10243 Berlin zu sehen.

Ein seltsames Wort

Heimaten“: I Plural klingt das Wort ungewohnt und seltsam. Als Titel einer Ausstellung weist die Verwendung der Mehrzahl von Heimat auf eine Verlegenheit hin. Sie besteht darin, dass sich der schillernde Begriff der Definition entzieht. Die Einen nennen einen Ort, eine Region, ein Land, eine Lebensweise Heimat. Anderen wird zu Heimat das, was verloren ist oder doch vermisst wird. Manchmal liegt sie in der Zukunft, öfter in der Vergangenheit. Was Heimat sein kann, offenbart sich im subjektiven Gebrauch.

Versuchen wir ein anderes Verständnis von Heimat. Suchen wir nach dem Platz in unserem Denken und unserer Sprache, der den Namen Heimat trägt. Er liegt nicht im Hier und Jetzt. Heimat benennt etwas Ungefähres, ein Streben, ein Sehnen vielleicht sogar. Heimat ist, wo man sich eins fühlt mit sich und der Welt. Nicht die eigene kleine Welt. Heimat ist eine Utopie, aber keine individuelle. Es geht um eine Gemeinschaft mit anderen Menschen in einem gedachten Raum. In diesem Einschließen und Ausschließen liegt die gefährliche Sprengkraft, die das Streben nach Heimat entwickeln kann.